EJOWELD®

Innovative Fügetechnologie für den automobilen Misch- und Leichtbau 

Das Spektrum potenzieller Einsatzgebiete, in dem Leichtbau-Materialien eingesetzt werden, ist in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen. Insbesondere in der Automobilindustrie finden sich zunehmend Anwendungen aus Leichtbau-Werkstoffen, da eine deutliche Reduzierung der CO2 - Schadstoffemissionen nur über den Weg einer signifikanten Gewichtsreduzierung im Fahrzeugbau zu erreichen ist. Daher hält die Leicht- und Mischbauweise mittlerweile Einzug in nahezu alle Baugruppen zukünftiger Fahrzeugmodelle. 

Besonders der in Multi-Material-Bauweise ausgeführte Karosserie-Rohbau zeichnet sich durch eine Vielzahl eingesetzter Materialien und Werkstoffe aus. Neben verschiedensten Stahl- und Aluminium-Sorten sind hier insbesondere moderne, warmumgeformte Bor-Stähle wie beispielsweise Usibor® von Arcelor Mittal zu nennen, die für Struktur- und Sicherheitsbauteile in Fahrzeugen eingesetzt werden. Diese verfügen über eine sehr gute Crashsicherheit und bieten ein Gewichtseinsparpotenzial von circa 30 bis 50 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen, kaltumgeformten Stahlgüten. 

EJOWELD® Verfahren 
Eine innovative Option für das Fügen unterschiedlicher Materialien und Halbzeugarten ist das so genannte „Reibelementschweißen“, das der Verbindungstechnik-Spezialist EJOT unter dem Markennamen EJOWELD® vermarktet. Diese neue Entwicklung bietet dem verbindungstechnischen Anwender erstmalig die Möglichkeit, mit einem robotertauglichen Reibelement-Setzgerät Mischverbindungen, insbesondere Leichtbauwerkstoffe und höchstfeste Stähle, zu fügen. 

Beim EJOWELD® Verfahren durchdringt ein rotierendes, axialkraftbeaufschlagtes Reibelement zunächst das Bauteil aus Leichtmetall und verschweißt sich anschließend mit dem Bauteil aus höchstfestem Werkstoff. Die Verschweißung erfolgt durch den reibungsinduzierten Wärmeeintrag, einhergehend mit der hohen Flächenpressung in der Fügestelle. Bei diesem Prozess wird kein Vorloch benötigt und es entstehen hochfeste und hoch belastbare Fügepunkte. Mit EJOWELD® ist die Fügeoperation ohne Vorbehandlung der Fügepartner schnell, automatisiert, mit hoher Festigkeit und reproduzierbar realisierbar. 

Das Reibelementschweißen von EJOT ist als System ausgelegt und umfasst das eigentliche Reibelement, den Fügeprozess, eine automatische Zuführung sowie ein robotertaugliches Reibelementsetzgerät. Diese Anlagentechnik ist modular aufgebaut und erlaubt eine maximale Flexibilität zur Anpassung an die Fügeaufgabe. 

Nutzen für den industriellen Anwender 
Das innovative Fügeverfahren EJOWELD® eröffnet verbindungstechnischen Anwendern den Einsatz neuer Materialien und Materialdickenkombinationen, von denen sie bisher noch Abstand nehmen mussten. Damit besteht insbesondere für Karosserieentwickler die Möglichkeit, metallurgisch unterschiedliche Werkstoffe mit hoher Festigkeit reproduzierbar zu fügen. Dabei kann mit lediglich zwei bis drei Arten von Verbindungselementen eine große Anzahl der in der Automobilindustrie üblichen Materialkombinationen für Mischbauweise gefügt werden. 

Anwender profitieren darüber hinaus von der kurzen Prozesszeit (ca. 0,7-1,8 Sekunden pro Fügepunkt), der leichten Adaptierbarkeit an unterschiedliche Werkstoffe und Werkstoffdicken der Fügepartner sowie von der hohen Energieeffizienz gegenüber hydraulisch, pneumatisch oder elektrisch betriebenen Fügeverfahren. Weitere Vorteile ergeben sich aus der masse- und störkantenoptimierten Bauart des serienerprobten Reibelementsetzgerätes, die den Einsatz am Roboter und in beengten Karosseriestrukturen ermöglicht. 

Für das EJOWELD® Fügeverfahren ist ein so genannter „Application Check“ erhältlich, der es dem verbindungstechnischen Anwender ermöglicht, eine allgemeine Aussage zur Machbarkeit der individuellen Fügeaufgabe zu treffen. Dabei ist grundlegend zu unterscheiden, welche Materialien und Dicken verwendet werden sollen und welcher Bauraum zur Verfügung steht. Nach erforderlicher Registrierung auf der EJOT Website unter „CAD & mehr“ können Kunden diesen Berechnungsservice direkt online nutzen. 

Qualität des Verfahrens 
Die Online-Prozesskontrolle, mit seiner sehr hohen Abtastrate von Messwerten, ermöglicht ein dynamisches Steuerungs- und Regelungskonzept, welches eine Qualitätsrate größer 99,995% sicherstellt. Alle Einflüsse werden somit detektiert, ausgewertet und der Fügeverlauf entsprechend angepasst. Die Verbindungstechnik-Spezialisten von EJOT haben zur Bewertung der gesamten Mischbauverbindung einen so genannten „Verbindungsgütefaktor“ entwickelt, anhand dessen die Gebrauchswerteigenschaften der Fügestelle einer Validierung unterzogen werden können. Als zerstörungsfreie Prüfmethode kann auch die Ultraschallprüftechnik angewendet werden. 

Weitere Einsatzmöglichkeiten 
EJOWELD® ist primär auf den Herstellungsprozess von Bauteilen beziehungsweise Baugruppen für die Automobilindustrie ausgerichtet. Das Verfahren kann aber selbstverständlich auch für andere blechverarbeitende Betriebe von Interesse sein, in denen Potenziale für eine Optimierung der Wertschöpfungskette ausgeschöpft werden sollen. Eine besondere Anwendungsmöglichkeit für EJOWELD® besteht darüber hinaus in Produktionsprozessen, in denen eine energieeffiziente Fügetechnik notwendig ist, da mit dem Reibelementschweißen für 1.000 Fügepunkte lediglich die elektrische Energie von ca. einer Kilowattstunde benötigt wird. 

* Usibor® ist ein eingetragenes Warenzeichen der ArcelorMittal, Luxembourg. 

Weitere Presseinformationen

Weitere Presseinformationen der EJOT SE & CO. KG, Market Unit Industry finden Sie auch in unserem Pressefach auf "pressebox.de". 


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Sebastian Schrodt

Leiter Vertrieb EJOWELD®